Kino auf der Paula – ABGESCHLEPPT: Schleppzug M17
Einzig(artig)e Regiearbeit von Heinrich George
Deutschland 1933, Regie Heinrich George/Werner Hochbaum, 75 Minuten
Rechte und Material: Deutsche Kinemathek
Der vierte Film unserer ersten kleinen aber feinen Reihe ABGESCHLEPPT heißt Schleppzug M17 von und mit Heinrich George. Es ist der einzige Film, bei dem der Schauspieler, Vater von Götz George, selbst Regie geführt hat.
In diesem Spielfilm geht es um Gaunereien, Betrügereien, Sehnsucht und eine Schifferfamilie. Das ganze Drama spielt im verruchten Berliner Nachtleben der Vorkriegsjahre und – getreu unserem Motto ABGESCHLEPPT – auf dem Schleppkahn M17.
In Zusammenarbeit mit Martin Koerber entstand die Idee zur Filmreihe. In den Geschichten wird abgeschleppt, was das Zeug hält: Es schleppen Männer ihre Frauen und Schiffer ihre Kähne ab, die Schiffe schleppen Schmuggelgut und Frauen schleppen Schiffer ab. Was die Filme eint ist, dass sie alle auf Schleppkähnen, also auf Paulas Schwesterkähnen, spielen.
Die Besucher erwartet aber nicht nur eine Filmvorführung in schönem und authentischem Ambiente. Als Highlight wird Martin Koerber vor dem Kino eine Einführung zu dem jeweiligen Film geben und diesen filmgeschichtlich einordnen. Das kann er wie kein Zweiter, denn er war als Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft der Experte für Konservierung und Restaurierung audiovisuellen und fotografischen Kulturguts. Außerdem leitete er viele Jahre das Filmarchiv der Deutschen Kinemathek.
DIE GESCHICHTE:
Schiffer Henner Classen lebt mit Frau, Sohn und dem von zu Hause weggelaufenen Jakob auf einem Schleppkahn. Beim Landgang in Berlin trifft er auf die Ganovin Gescha und verbringt die Nacht mit ihr. Tags darauf lässt er Frau und Kind beim Ausflug in die Stadt stehen, um mit Gescha vergnügte Stunden zu verbringen. Er verfällt ihr und dem wilden Nachtleben in den Tanzlokalen immer mehr und beschließt schließlich, Gescha mit auf seinen Kahn zu nehmen. Als Jakob sie dort verjagt, gerät er unter ein Auto. Henner legt mit Frau und Kind ab und lässt die Stadt mit ihren Versuchungen hinter sich. Heinrich Georges einzige Regiearbeit beeindruckt durch seine Darstellung und die Genauigkeit der Milieuschilderungen.
TERMINE & ZEITEN:
Sonntag, 11.02.24, 16:00 – 18:00 Uhr
TICKETS / ANMELDUNG:
Bei eventbrite
oder an der Abendkasse
PREIS:
8,00 €
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